Rudolf Lothar (eigentlich R. Spitzer), Schriftsteller und Librettist, geb. am 23. 2. 1865 in Budapest, gest. am 2. 10. 1943 ebenda. Lothar studierte zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Wien, dann Romanistik in Jena, Rostock und Heidelberg. Er promovierte 1890 und arbeitete ab 1891 für die Wiener Tageszeitung "Neue Freie Presse", in der er literaturhistorische und kritische Essays publizierte. 1898 gründete Lothar die Wochenschrift "Die Waage", die er bis 1902 führte. 1907 übersiedelte er nach Berlin, arbeitete beim "Berliner Lokalanzeiger" und übernahm 1912 für einige Monate die Leitung des neuen Operettentheaters. Dann lebte er in Paris, Spanien sowie Zürich, kehrte 1920 nach Berlin zurück und lebte ab 1933 als Theaterkritiker des "Neuen Wiener Journals" in Wien. Lothar war Autor bzw. Mit-Autor von über sechzig Dramen, Opern und Operettentexten. Er verfasste u. a. die Schauspiele Lügen (1891), König Harlekin (1900), Casanovas Sohn (1920), Der Werwolf (1921) und Besuch aus dem Jenseits (1931) sowie die Romane Septett (1905) und Herr von Berlin (1910).