Moritz von Loehr, Architekt, geb. am 7. 10. 1810 in Berlin, gest. am 28. 10. 1874 in Wien. Von Loehr übernahm nach Abschluss der technischen Hochschulstudien in Wien und ausgedehnten Studienreisen 1838 die Ausführung sämtlicher Hochbauten und Betriebsanlagen der Wien-Gloggnitzer Bahn. 1842 in den Staatseisenbahndienst übergetreten, bewährte er sich als Baufachmann so ausgezeichnet, daß er 1848 mit der Behandlung der Hochbauangelegenheiten des ganzen staatlichen Eisenbahnnetzes betraut wurde. Er betätigte sich hier neben Karl Ritter von Ghega in hervorragender Weise besonders beim Bau der schwierigsten Teilstrecken der südlichen Staatsbahn: der Semmering- und der Karstbahn. Gleichzeitig stellte er die staatliche Papierfabrik in Schlöglmühl sowie die großen Wasserleitungsanlagen auf der Karster Hochfläche her. 1856 zum Leiter des Baubureaus der Königin-Elisabeth-Westbahn ernannt, konnte er bloß die hernach ausgeführten Planungen für die Anlagen der Strecke Wien-Linz vornehmen, da bereits im folgenden Jahr seine Berufung auf den von ihm bis zum Tode innegehabten Vorstandsposten der Hochbau-Abteilung im Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten [...] erfolgte. In diese Zeit seines Wirkens fallen die wichtigen Umgestaltungen Wiens, die Stadterweiterung mit der Errichtung der großen Ringstraßenbauten, die von ihm oder unter seiner Leitung geplant und ausgeführt wurde. [...]