Andreas Leonhardt, Armeekapellmeister und Komponist, geb. am 20. 4. 1800 in Asch (Böhmen), gest. am 3. 10. 1866 in Wien. Leonhardt wurde bei den Organisten in Eger (Böhmen) ausgebildet, mußte jedoch später aus finanziellen Gründen das Tuchgeschäft seines Vaters übernehmen und arbeitete daneben als Musiker. 1818 konnte er durch Vermittlung des Grafen Wilhelm von Zedtwiz der Kapelle des Regiments "Kaiser Alexander" in Wien beitreten. Zudem studierte er Harmonielehre, ging 1820 mit dem Regiment nach Neapel, wurde 1822 Kapellmeister und setzte seine Studien bei Niccoló Antonio Zingarelli fort. Dann verließ er das Regiment und ging nach Prag, wo er bei Johann Wenzel Tomaschek studierte. Er trat dem Regiment Bianchi in Lemberg (Ukraine) als Kapellmeister bei, wechselte jedoch 1829 in gleicher Stellung zum 27. Infanterie-Regiment des Baron Piret, das in Italien stationiert war. 1835 wurde das Regiment in Graz stationiert, was Leonhardt die Möglichkeit bot, sich als Kapellmeister und Chorleiter zu betätigen. 1840 wurde er Direktor und Gesangslehrer des Grazer Musikvereins und 1850 zum k. k. Armee-Kapellmeister ernannt. 1853 organisierte er vor Kaiser Franz Josef I. ein Großkonzert mit 1.500 Musikern in Olmütz. Leonhardt schrieb Militärmusik, vor allem Märsche und Arrangements sowie Chöre und Instrumentalkompositionen.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Januar 2009)    Text drucken

Bestandsrecherche Andreas Leonhardt in der Datenbank
"Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich"