Victor Léon, (eigentlich: V. Hirschfeld), Dramaturg und Librettist, geb. am 4. 1. 1858 in Wien, gest. am 3. 2. 1940 ebenda. Léon studierte an den Universitäten Augsburg und Wien, wo er auch promovierte und gleichzeitig am Wiener Konservatorium. Er begann 1881 als Dramaturg am Josefstädter Theater, war ab 1882 am Carl-Theater und ab 1883 am Theater an der Wien tätig. Von 1884 bis 1893 arbeitete er als Journalist. 1894 wurde Léon artistischer Leiter des Josefstädter Theaters und 1897 Oberregisseur am Carl-Theater. Léon, der u. a. mit Hermann Bahr befreundetet war, verfasste zum Teil gemeinsam mit seinem Bruder Leo Hirschfeld über einhundert aufgeführte Theaterstücke verschiedenster Genres sowie Operettenlibretti.
Sein Werk umfasst die Volksstücke Fräulein Lehrerin (1905) und Der große Name (1909) sowie die Operettenlibretti Der Opernball (1898), Wiener Blut (1899), Der Rastelbinder (1902), Die lustige Witwe (1905), Der fidele Bauer (1908) und Das Land des Lächelns (1929).