Friedrich Leithe, Bibliothekar und Botaniker, geb. am 28. 3. 1828 in Fieberbrunn (Tirol), gest. am 15. 12. 1896 in Innsbruck. Leithe, Sohn eines k. k. Gubernialrates und Eisenwerkdirektors, studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wo er 1852 promovierte. Er arbeitete zunächst als Hilfsarbeiter an der Hofbibliothek in Wien und wurde 1857 zum Amanuensis und Skriptor an der Universitätsbibliothek ernannt. 1868 erhielt er eine Bibliothekarsstelle an der Universität Innsbruck. 1874 übernahm er die Leitung der Universitätsbibliothek Wien und war ab 1885 ebenfalls als Leiter der Bibliothek der Technischen Hochschule Wien tätig, die er zu einer selbständigen wissenschaftlichen Anstalt machte.
1873 legte er dem "Ministerium für Cultus und Unterricht" eine Bibliotheksinstruktion vor, die zwar niemals amtlich eingeführt, jedoch später für Bibliotheken in ganz Österreich verbindlich wurde. Er fungierte 1873 als Mitglied der Tiroler Landeskommission für die Wiener Weltausstellung, wurde 1893 zum Regierungsrat ernannt und erwarb sich durch Publikationen in Fachzeitschriften einen Ruf als Botaniker. Leithe veröffentlichte u. a. Die k. k. Universitäts-Bibliothek in Wien (1877).