Leo Lehner, Komponist und Pädagoge, geb. am 20. 7. 1900 in Wien, gest. am 22. 4. 1981 in Kirchdorf an der Krems (Oberösterreich). Lehner war Mitglied der Wiener Sängerknaben und besuchte ab 1914 das katholische Lehrerseminar in Wien. 1917 brach er die Ausbildung ab, begann eine Lehre in einem graphischen Betrieb und studierte bis 1921 Klavier an der Wiener Musikakademie. Er arbeitete zunächst als Klavierspieler, begleitete Auftritte u. a. von Hansi Niese und Richard Waldemar am Klavier und unterrichtete ab 1923 Chorgesang an der Realschule im siebten Wiener Gemeindebezirk. Lehner baute den Chor zum größten Schülerchor Österreichs aus und begründete 1930 den "Jung Urania-Chor", der mit von ihm komponierten Lieder in Österreich und Deutschland auftrat. Ab 1932 lehrte er am Robert-Hamerling-Gymnasium im achten Wiener Gemeindebezirk und wurde zum Leiter und Chormeister des Volksgesangsvereins. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 wurden seine Werke verboten und Lehner zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Nach 1945 fungierte er als Musiklehrer an den Lehrerbildungsanstalten in Wien, gründete den Chor "Jung-Wien", den er bis 1978 leitete, und gestaltete mit zwischen 1951 und 1977 eine Reihe von Veranstaltungen für die Wiener Festwochen.
Zu seinen Kompositionen zählen u. a. Drei Walzerlieder (1937), Steig auf, du Fahne rot-wei-rot! (1949), Gänseblümchen und Schmetterling (1951), Schönbrunn, du mein Traum (1955) und Kukuleczka. Altes polnisches Volkslied (1971). Lehner wurde mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet und mit dem Titel Professor (1947) geehrt.