Erich Landgrebe, Schriftsteller, Maler und Zeichner, geb. am 18. 1. 1908 in Wien, gest. am 25. 6. 1979 in Salzburg. Landgrebe war der Sohn eines Kaufmanns, besuchte eine Realschule in Wien, studierte in Wien an der Hochschule für Welthandel sowie an der Akademie für angewandte Kunst und begann früh zu schreiben. 1930 kaufmännisches Volontariat in Hamburg, Aufenthalt in den USA von 1931 bis 1933, danach wieder in Wien. Landgrebe begrüßte als Beiträger zum Bekenntnisbuch österreichischer Dichter (1938) den "Anschluss" Österreichs an Hitlerdeutschland. Ab 1938 leitete er kommissarisch verschiedene jüdische Verlage in Wien, ab 1940 war er Soldat und Kriegsberichterstatter u.a. in Russland und Nordafrika. Die Jahre 1943 bis 1946 verbrachte er in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, wo er sich von der NS-Ideologie löste und die "Reeducation" der US-Behörden im Gefangenenlager unterstützte.
Hans Weigel und Viktor Matejka halfen Landgrebe dabei, im Nachkriegs-Österreich literarisch wieder Fuß zu fassen. Landgrebe war u. a. mit Hermann Hesse, Heimito von Doderer, Alfred Kubin, Herbert Rosendorfer und Werner Schneyder befreundet. Als Lektor des Sigbert Mohn Verlags (Gütersloh) förderte er Marlen Haushofer sowie weitere österreichische Autorinnen und Autoren, u. a. Gerhard Fritsch, Herbert Eisenreich, Gerhard Amanshauser und Walter Kappacher. Viele Jahre war Landgrebe zudem Juror bei den "Österreichischen Jugendkulturwochen" in Innsbruck und nahm ab 1971 regelmäßig an den "Rauriser Literaturtagen" teil. Landgrebe schrieb Erzählungen, Kurzgeschichten, Kinder- und Reisebücher, verfasste Hör-und Fernsehspiele. Von ihm erschienen u. a. die romanhaften Biografien Ein Maler namens Vincent (1957) und Das ferne Land des Paul Gauguin (1959) sowie die Anthologie Dichtung aus Salzburg (1972).