Josef Otto Lämmel (Pseudonym: Karl Heinz), Schriftsteller, Journalist und Verleger, geb. am 22. 4. 1891 in Waidhofen an der Ybbs (Niederösterreich), gest. am 1. 7. 1980 in Graz. Lämmel besuchte die höheren Schulen in Graz und Zürich, anschließend das Lehrerseminar in Klagenfurt und arbeitete als Angestellter bei der österreichischen Staatseisenbahn. Während des Ersten Weltkriegs leistete er Militärdienst an der italienischen Front und war ab 1919 Kanzleileiter des Wirtschaftsbetriebs der Landesregierung Salzburg in Tamsweg. Von 1920 bis 1922 arbeitete er als Sekretär des Ortsbildungsrats und Leiter der Volksbücherei Hartberg. Bis 1934 fungierte er als Redakteur der Zeitschrift "Monatsbote für Schule und Haus" und begründete den literarischen Verein "Blaue Blume" mit. Von 1928 bis 1933 bekleidete er den Posten des Sekretärs des Steiermärkischen Schriftstellerverbandes und war anschließend bis 1938 Pressereferent der "Ostmärkischen Sturmscharen" und emigrierte wegen drohender Verfolgung über die Schweiz nach London. Dort schloss er sich dem "Austria-Center" an und arbeitete als Leiter der Bibliothek. Wegen des zunehmenden kommunistischen Einflusses trat er 1940 aus der Organisation aus, war anschließend bis 1945 Sekretär der "Vereinigung Österreichischer Journalisten in England" und arbeitete bei Radiosendungen der British Broadcasting Corporation (BBC) mit. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs hatte Lämmel führende Positionen in der "Austrian Christians People's Party in Great Britain" und dem "Weltbund der Österreicher im Ausland" inne. 1962 kehrte er nach Graz zurück und arbeitete als freier Schriftsteller und Kritiker.
Lämmel schrieb die Schauspiele Luzie (1927), Der Reformbauer (1937), Andreas Baumkirchner (1972) sowie den Gedichtband Kuppel der Träume (1969). Er erhielt u. a. das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1962).