Josef Ladurner, Geologe, geb. am 23. 7. 1908 in Zell am See (Salzburg), gest. am 3. 8. 1997 in Innsbruck. Ladurner besuchte die Bundes-Oberrealschule in Innsbruck, maturierte 1926 und begann im selben Jahr ein Studium der Geologie-Paläontologie und Mineralogie-Petrographie bei Raimund von Klebelsberg und Bruno Sander. 1931 promovierte er mit der Dissertation Die Quartärablagerungen des Sellrain (Stubaier Alpen) und stand bis zu seiner Emeritierung 1978 im Dienst der Universität Innsbruck. Ladurner war zunächst als Demonstrator tätig, führte Kartierungen der Südtiroler Dolomiten durch und erhielt 1936 eine Assistentenstelle am Mineralogisch-Petrographischen Institut. Von 1941 bis 1945 diente er im Zweiten Weltkrieg, wo er in Skandinavien für den geologischen Beratungsdienst der Luftwaffe tätig war. 1950 habilitierte er sich für Mineralogie und Petrographie, wurde 1954 zum außerordentlichen Professor und 1955/1956 zum Ordinarius sowie Vorstand des Instituts ernannt. Im Studienjahr 1958/1959 fungierte er als Dekan der Philosophischen Fakultät.
Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Forschungen lag auf gefügekundlichem Gebiet, insbesondere auf der Korngefügekunde, wofür seine Arbeiten die Grundlage für manche wichtige Folgerung bezüglich der Mineralgenese des Alpenkörpers schufen. Von 1963 bis 1978 gab er das Jahrbuch "Tschermaks mineralogische und petrographische Miteilungen" mit heraus und wirkte zwischen 1962 und 1994 als alleiniger Redakteur der "Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum". Von 1965 bis 1974 war er Vorstand-Stellvertreter und schließlich bis 1988 Vorstand des Museums.
Ladurner veröffentlichte wissenschaftliche Aufsätze, u. a. im "Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt", in den "Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft Wien" und verfasste gemeinsam mit Fridolin Purtscheller Mein kleines Mineralienbuch (1968) sowie Das große Mineralienbuch (1970). 1987 erhielt er das Ehrenzeichen des Landes Tirol.