Walter Kubiena, Geologe und Professor für Bodenkunde, geb. am 30. 6. 1897 in Neutitschein (Mähren), gest. am 28. 12. 1970 in Klagenfurt. Kubiena studierte Landwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, promovierte 1927 mit der Arbeit Pedologische Gliederung des oberösterreichischen Seenvorlands und wurde Assistent an der Lehrkanzel für landwirtschaftlichen Pflanzenbau. Er beschäftigte sich mit Fragen der Düngung und spezialisierte sich schließlich auf bodenmikromorphologische Untersuchungen. 1931 habilitierte er sich an der Hochschule für Bodenkultur und unternahm zahlreiche Reisen. 1937 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt und mit der Leitung der Lehrkanzel für Geologie und Bodenkunde beauftragt. Von 1941 bis 1945 leitete er das Institut für Geologie und ab 1948 die Abteilung für Bodenkunde an der Bundesforschungsanstalt für alpine Landwirtschaft in Admont (Steiermark). 1950 wurde Kubiena als Ehrenmitglied des spanischen Forscherrates nach Madrid berufen. Von 1955 bis 1966 war er Leiter der Abteilung Bodenkunde an der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft in Reinbek bei Hamburg, zugleich lehrte er ebenda an der Universität.
Kubiena begründete die mikromorphologische Bodenforschung und veröffentlichte u. a. Micropedology (1938), Entwicklungslehre des Bodens (1948), Micromorphological Features of Soil Geography (1970) und gab den Sammelband "Die mikromorphometrische Bodenanalyse" (1967) heraus. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Justus-von-Liebig-Preis (1954) und war Mitglied der "Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina".