Franz Kraus, Geologe und Höhlenforscher, geb. am 28. 6. 1834 in Wien, gest. am 12. 1. 1897 ebenda. Kraus eignete sich autodidaktisch Kenntnisse auf dem Gebiet der Geologie an und wurde 1875 zum Mitglied der "k.k. geographischen Gesellschaft" in Wien (heute: Geologische Bundesanstalt) gewählt. 1876 begründete er den wissenschaftlichen Klub mit und wurde 1878 Korrespondent der "k.k. geologischen Reichsanstalt", wo er an der Neuaufstellung der Mineraliensammlung teilnahm. Er beschäftigte sich mit Höhlenforschung und galt bald als Spezialist. Auf seine Anregung ging die Gründung des "Vereins für Höhlenkunde" zurück, welcher 1881 dem "Österreichischen Touristenklub" angeschlossen wurde. Kraus leitete 1885 das Karstkomitee, welches die Erforschung des oberen Teiles des Poiklaufes von der Poikhöhle (Pivka Jama, Slowenien) bis zur Adelsberger Grotte durchführte, um die vermutete Verbindung zwischen diesen Höhlensystemen zu finden.
Kraus veröffentlichte Vom Innerkrainer Karst (1885), Karsterscheinungen (1888) und Höhlenkunde. Wege und Zweck der Erforschung unterirdischer Räume (1894).