Richard von Kralik, Kulturphilosoph, Historiker und Schriftsteller, geb. am 1. 10. 1852 in Eleonorenhain (Böhmen), gest. am 4. 2. 1934 in Wien. Er war der Bruder von Mathilde Kralik, Vater von Dietrich Kralik und Heinrich Kralik. Kralik gründete 1905 als Wortführer des Katholizismus in Österreich den Gralbund. Antike, Klassik und Romantik bildeten die Bezugspunkte seines christlich-germanischen Kulturideals. Sein umfangreiches dichterisches Werk greift sowohl Elemente der Heimatkunstbewegung als auch Themen und Motive aus der altdeutschen Sagenwelt auf. Seine Schriften umfassen Das deutsche Götter- und Heldenbuch (1900-1903) in sechs Bänden, Kulturstudien (1900-1904) in vier Bänden, Hausbrot. Märchen und Sagen, Ritter- und Räuber-, Hexen- und Wildschützen-Geschichten (1907/08) in zwei Bänden, eine Österreichische Geschichte (1914) und eine zusammen mit Johann Weiss verfasste Allgemeine Geschichte der neuesten Zeit von 1815 bis zur Gegenwart (1915-23) in sechs Bänden, sowie seine Autobiographie Tage und Werke (1922).