Johann Peter Krafft, Maler, geb. am 15. 9. 1780 in Hanau am Main, gest. am 28. 10. 1856 in Wien. [...] Vorbereitet von seinem Vater, dem Emailmaler Ignatius Peter Krafft, erhielt er seine erste Ausbildung an der fürstlichen hessischen Zeichenschule in Hanau und bei Anton Tischbein. Er besuchte 1799 die Wiener Akademie der bildenden Künste unter Heinrich Füger, reiste 1801 mit Eduard Schnorr von Carolsfeld nach Paris, war Schüler Jean-Louis Davids und kopierte für Lucian Bonaparte. Ab 1805 war Krafft in Wien als Porträtist und Maler von Themen der griechischen Mythologie und Sagenwelt tätig. Mit dem Reichelpreis ausgezeichnet, studierte er 1808 vorübergehend in Rom, wendete sich 1811 mit der Darstellung Erzherzog Carl... wie er die Fahne des Regiments Zach ergreift der Historienmalerei zu und erzielte mit dem Abschied des Landwehrmannes, 1813, einen durchschlagenden Erfolg. 1815 wurde er Mitglied der Akademie, 1823 dortselbst Korrektor mit dem Titel eines außerordentlichen Professors, 1828 Direktor der kaiserlichen Galerie im Belvedere, 1835 Akademischer Rat und 1839 Mitglied der Akademie in Kopenhagen. Kraffts künstlerische Leistung liegt in der Bildnismalerei, in welcher er es verstand, die Porträtierten fern von barocken Traditionen und klassischem Schönheitsbegriff in natürlich-realer Auffassung zu charakterisieren. [...]
Zu seinen Werken zählen u. a. Taufe Clorindens (1810), Die Tochter des Künstlers am Schreibtisch (um 1830), Einzug des Kaiser Franz nach der Rückkehr aus Paris (1814), Ausfall Zrinyis aus Szigeth (1824) und Kaiser Franz folgt dem Sarg eines Armen (1854).