Franz Kossmat, Geologe, Geophysiker, Paläontologe und Mineraloge, geb. am 22. 8. 1871 in Wien, gest. am 1. 12. 1938 in Leipzig. Kossmat studierte 1890 bis 1894 an der Universität Wien vor allem Geologie, promovierte 1894 und war 1894 bis 1897 Assistent am Geologischen Institut der Universität Wien. Ab 1897 war er Mitarbeiter an der Geologischen Reichsanstalt Wien, 1900 habilitierte er sich für Geologie bei Eduard Sueß an der Universität Wien und hielt ab 1905 auch Vorlesungen an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. 1909 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Wien und 1911 ordentlicher Professor für Geologie und Paläontologie an der Technischen Hochschule Graz, 1913 ordentlicher Professor [...] an der Universität Leipzig und zugleich Direktor des Sächsischen Geologischen Landesamtes. 1934 aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig emeritiert. Kossmat unternahm [...] Forschungsreisen [...] wobei er sich schwere gesundheitliche Schäden zuzog, die ihm weitere Forschungsreisen unmöglich machten. Seine wissenschaftliche Tätigkeit erstreckte sich auf Kartierungen im Grenzgebiet Südost-Alpen/Dinariden, angewandt-geologische und lagerstättenkundliche Arbeiten [...], paläontologische Abhandlungen besonders aus der Kreide (Indien, Krain), Arbeiten zur alpid. Tektonik, vor allem in Sachsen und im Harz, daneben Balkanforschung, geophysikalische tektonische Arbeiten und Paläogeographie im Zusammenhang mit der Tektonik. Kossmat wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet [...]. Zu seinen circa 90 Veröffentlichungen zählen Paläogeographie (1908), Übersicht der Geologie von Sachsen (1916) und Paläogeographie und Tektonik (1936).