Alexander Kolisko, Anatom, geb. am 6. 11. 1857 in Wien, gest. am 23. 2. 1918 ebenda. Kolisko studierte von 1875 bis 1880 Medizin und wurde 1881 promoviert. Anschließend arbeitete er als Assistent bei Johann Kundrat am Pathologisch-Anatomischen Institut des Wiener Allgemeinen Krankenhauses. 1888 habilitierte er sich für pathologische Anatomie, wurde 1892 zum außerordentlichen Professor ernannt und leitete ab 1893 das Pathologisch-anatomische Institut. 1898 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor der Gerichtsmedizin und 1916 zum ordentlichen Professor der pathologischen Anatomie. Kolisko arbeitete insbesondere über die Pathologie der Geschwülste und Infektionskrankheiten sowie die pathologischen Beckenformen. Er zählte zu den Pionieren auf dem Gebiet der Angioarchitektur des Gehirns. Er veröffentlichte u. a. Über die Beziehung der Arteria choroidea anterior zum hinteren Schenkel der inneren Kapsel des Gehirnes (1891), Schemata zum Einzeichnen von Gehirnbefunden (1895) sowie Beiträge zur Kenntnis der Osteomyelitis (1896). Gemeinsam mit Carl Breus verfasste er das dreibändige Werk Die pathologischen Beckenformen (1904–1912).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien (Juli 2010)     Text drucken

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