Ludwig von Köchel, Musikforscher, Botaniker und Mineraloge, geb. am 14. 1. 1800 in Stein bei Krems (Niederösterreich), gest. am 3. 6. 1877 in Wien. Köchel studierte Rechtswissenschaften in Wien, promovierte 1827 und war zunächst als Erzieher im Hause des Grafen Philipp von Grünne tätig. Von 1827 bis 1842 arbeitete er als Lehrer und Erzieher der Erzherzoge Albrecht, Karl Ferdinand, Friedrich und Wilhelm. Später begleitete er den Erzherzog Friedrich auf seinen Reisen nach Algier, Portugal, England und Schottland. Zwischen 1843 und 1847 lebte er als Privatgelehrter in Wien und beschäftigte sich mit Mineralogie, Botanik und Musik. Er unternahm Studienreisen nach Italien, Sizilien, Frankreich sowie in die Schweiz. 1850 wurde er Schulrat in Salzburg und zum Gymnasialinspektor für Oberösterreich ernannt. Bereits 1852 legte er seine Ämter nieder und reiste nach Moskau. Dann ließ er sich in Salzburg nieder, betrieb botanische und stadtgeschichtliche Forschungen und lebte ab 1863 wieder in Wien. Köchel verfasste das, heutzutage als "Köchel-Verzeichnis" bekannte, Chronologisch-thematische Verzeichnis sämtlicher Tonwerke W. A. Mozarts (1862), Die kaiserliche Hofmusikkapelle zu Wien 1543-1867 (1868), Flora des Herzogthumes Salzburg (1866-1868), eine Biographie über Johann Joseph Fux (1872) sowie Die Mineralien des Herzogthumes Salzburg (1859). Zudem war er ein ausgezeichneter Musiker und schrieb auch Gedichte.
Köchel wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet. Er fungierte 1847 als Vizepräsident und ab 1871 als Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, wurde 1867 zum Ehrenmitglied des Salzburger Mozarteums und zum 1871 Vizepräsident der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft ernannt.