Joseph Anton Koch, Maler, Zeichner und Lithograph, geb. am 27. 7. 1768 in Obergiblen bei Elbigenalp (Tirol), gest. am 12. 1. 1839 in Rom. Der Sohn einfacher Bauersleute [...] wurde auf Vermittlung des Augsburger Weihbischofs Johann Freiherr von Ungelter 1782/1783 in das Seminar von Dillingen, dann nach Augsburg und ab 1785 in die Karlsschule nach Stuttgart geschickt, deren strenger Zucht er jedoch 1791 nach Straßburg entfloh. 1793/1794 durchwanderte er die Schweiz, wo er sich mit dem Studium der Alpennatur beschäftigte. In dem Engländer Nott fand er einen Gönner, der ihm Reise und Aufenthalt in Italien ermöglichte. Ende 1794 reiste er über Florenz und Neapel nach Rom. Er fand Anschluß an den Kreis um Carstens, Thorvaldsen, Wächter und Wallis und gelangte in die ersten Kreise der deutschen Kolonie in Rom. Seine frühesten Arbeiten waren landschaftliche Zeichungen und Aquarelle, Entwürfe zu den Dichtungen Ossians, zur Divina Commedia Dantes, mythologische und biblische Kompositionen. Koch widmete sich immer ausschließlicher der Landschaftsmalerei, die er in der Umgebung Roms, vor allem in dem von ihm entdeckten Bergdorf Olevano studierte. Von 1812 bis 1815 hielt er sich in Wien auf, wo er einen Höhepunkt seines Schaffens erreichte [...]. Auch nach seiner Rückkehr nach Rom spielte er eine führende Rolle unter den deutschen Künstlern, sammelte zahlreiche Schüler um sich und erhielt Aufträge von der vornehmen deutschen Gesellschaft. Auf der Ausstellung im Palazzo Caffarelli 1819 und auf der deutschen Kunstausstellung 1825 war er mit mehreren Werken vertreten. Koch, bis ins hohe Alter unablässig schaffend, gilt als Führer und Bahnbrecher auf dem Gebiete der Landschaftsmalerei. Sinn für das Große und Erhabene in der Natur zeichnet seine Arbeiten aus, in denen er einen idealen historischen Stil entwickelte. [...] Von seiner literarischen Tätigkeit ist die 1834 veröffentlichte Moderne Kunstchronik ...oder Rumfordsche Suppe erhalten, in der Koch grob und satirisch das zeitgenössische Kunstleben schildert.