Hanns Kobinger, Maler, geb. am 26. 7. 1892 in Linz, gest. am 25. 1. 1974 in Gramastetten (Oberösterreich). Kobinger besuchte das Oberrealgymnasium in Linz, legte 1910 die Reifeprüfung ab und befasste sich bereits während seiner Schulzeit mit Malerei. Er begann eine Laufbahn als Beamter, arbeitete als Rechnungspraktikant bei der Oberösterreichischen Landeshypothekenanstalt und mußte 1915 als Einjährig-Freiwilliger beim Infanterieregiment Nr. 14 in den Ersten Weltkrieg einrücken. Im November 1918 wurde er in Calliano bei Rovereto verwundet, nahm 1919 wieder seine Tätigkeit bei der Landeshypothekenanstalt auf und kam mit der Linzer Künstlergruppe "Grille" in Kontakt, zu der u. a. Julius Seidl, Max Kislinger und Franz Lehrer gehörten. Von 1920 bis 1922 besuchte Kobinger die Kunstschule von Matthias May in der Staatsgewerbeschule und konnte sein autodidaktisch erworbenes Wissen vertiefen. 1921 wurde er Mitglied der Künstlergruppe "MAERZ", an deren Kollektivausstellung er zwischen 1926 und 1931 teilnahm. 1928 wegen eines Unfalls in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, konnte er sich nun ganz der Malerei widmen. Er lebte und arbeitete abwechselnd in Linz, Wien und Berlin. 1937 übersiedelte Kobinger nach Grundlsee (Oberösterreich), wo er zurückgezogen lebte. 1940 wurde er in das Wehrbereichskommando Wels einberufen, jedoch bereits ein Jahr später wieder entlassen. Ab 1946 trat er wieder stärker an die Öffentlichkeit und nahm an Ausstellung im In- und Ausland, u. a. in Stockholm, Minneapolis und Minnesota teil.
Zu seinem Werk zählen Aquarelle, Tuschfederzeichnungen und Linolschnitte, seine größten Leistungen lagen auf dem Gebiet der Druckgraphik. Kobinger wurde mit dem silbernen Ehrenzeichen der Republik Österreich (1967) ausgezeichnet.