Hugo Theodor Horwitz, Ingenieur und Kulturhistoriker, geb. am 27. 2. 1882 in Wien, gest. nach dem 28. 11. 1941 in Minsk (Weißrussland). Horwitz, Sohn eines jüdischen Kaufmanns, absolvierte die Reifeprüfung an der zweiten Staatsrealschule im zweiten Wiener Gemeindebezirk, studierte Maschinenbau an der Technischen Hochschule Wien und schloss sein Studium 1905 ab. Anschließend war er bei den Fiatwerken als Ingenieur in der Konstruktionsabteilung angestellt. Ab 1907 wandte er sich der rein wissenschaftlichen Tätigkeit zu, befasste sich autodidaktisch mit Technikgeschichte und veröffentlichte seine ersten Aufsätze, u. a. "Über die Zukunft des Automobilverkehrs". 1911 übersiedelte er nach Berlin, um an der Technischen Hochschule bei Conrad Matschoß zu promovieren. 1914 reichte er seine Dissertation Entwicklungsgeschichte der Traglager ein und wurde 1916 zum Kriegsdienst eingezogen. Ab 1920 lebte er in Wien und wandte sich der Geschichte der Technik in den antiken Hochkulturen des Mittelmeerraumes und der europäischen Technikgeschichte bis zur Renaissance zu. 1932 versuchte sich Horwitz an der Technischen Hochschule Wien mit der Arbeit Über das Gesetz vom Gebrauchswechsel und die Entwicklungsprinzipien bei einfachen technischen Gebilden zu habilitieren, wurde jedoch abgelehnt. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 konnte er seine Forschungen nicht fortsetzen und wurde im November 1941 in das Ghetto Minsk deportiert. Horwitz publizierte Aufsätze in den Zeitschriften "Geschichtsblätter für Technik, Industrie und Gewerbe" und "Technik und Kultur". 2008 wurde ein Band mit einer Auswahl seiner Schriften unter dem Titel "Das Relais-Prinzip" herausgegeben.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Februar 2010)     Text drucken

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