Karl von Holtei, Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur, geb. am 24. 4. 1798 in Breslau, gest. am 12. 2. 1880 ebenda. Holtei besuchte zuerst das Friedrichs-, dann das Maria-Magdalenen-Gymnasium in Breslau und nahm 1815 als Freiwilliger am Feldzug gegen Napoleon teil. Nach der Rückkehr holte er das Abitur nach und begann anschließend ein Studium der Rechte an der Universität Breslau. Bereits in seiner Jugend war Holtei als Schauspieler, Dramaturg, Regisseur und Bühnendichter tätig. Zusammen mit Karl Seydelmann begann er 1816 seine Schauspielerlaufbahn am Schlosstheater des Grafen Johann Hieronymus von Herberstein in Grafenort in der Grafschaft Glatz.
Von 1826 bis 1827 begleitete er den Grafen Herberstein nach Paris. Seine Bühnenwerke 33 Minuten in Grünberg, Die Majoratsherren und Der Russe in Deutschland wurden in Grafenort uraufgeführt. 1824 war Holtei Direktions-Sekretär und Dramaturg am Königsstädtischen Theater am Alexanderplatz in Berlin. Von 1837 bis 1841 war er Direktor des damals deutschsprachigen Theaters in Riga, für das er Richard Wagner als Kapellmeister engagierte. 1842 übernahm er die künstlerische Leitung des Breslauer Stadttheaters, die er jedoch wegen Unstimmigkeiten mit der Intendanz bald aufgab.
1849 zog er nach Graz, widmete sich der Herausgabe seiner Theaterstücke und versuchte sich auch als Romanautor. Seine Erzählung Ein Mord in Riga war eine der ersten deutschen Kriminalromane. Von 1860 bis 1861 unternahm er eine Vorlesungsreise durch Schlesien. Die Heimatgedichte Derheeme und Heem will ich stammen aus dieser Zeit. 1863 übersiedelte er zurück in seine Heimatstadt Breslau.