(Karl) Eduard Hoffer, Schriftsteller, Publizist, Theaterkritiker, geb. am 01. 10. 1876 in Graz, gest. am 17. 08. 1955 ebd. Sohn des Gymnasialprofessors und Naturforschers Eduard Hoffer („Hummel-Hoffer“) und Marie (geb. Wanke); Besuch der k.k. Muster- und Übungsschule der Lehrerbildungsanstalt in Graz, anschließend 1886/87 bis 1894 des k.k. Staatsgymnasiums; erste literarische Versuche, Gründung einer schwarz-gelben Pennalverbindung („Austria“), 1894/95 Eintritt als Einjährig-Freiwilliger in das Infanterieregiment Nr. 47; Studium Jus und Geschichte an der Universität Graz, aktiv beim „Corps Joannea“, Austritt im Verlauf der Badeni-Unruhen, 1899 Promotion, Eintritt in den Finanzdienst, 1902 erste literarische Publikationen, ab 1903 Theaterkritiker des „Grazer Wochenblatts“ und Mitarbeit bei Zeitschrift „Entwicklung“; 1906 Aufführung des Einakterzyklus Ein dummer Bub am „Theater am Franzensplatz“; 1909 bis 1912 im Finanzministerium in Wien, Bekanntschaft mit Josef Marx, Gustav Mahler, Richard Strauss, Anton Wildgans; 1912 Leitung der Laienbühne „Deutsche Schutzvereinsbühne“ in Brunndorf b. Marburg; 1914 bis 1916 als Hauptmann im Ersten Weltkrieg (u. a. Pola und Isonzo), krankheitshalber Versetzung nach Graz, dann Franzensbad, 1917 Befreiung vom Militärdienst, Rückkehr in die Finanzlandesdirektion; 1919 Pensionierung, anschließend ständiger Mitarbeiter des „Grazer Volksblatt“, 1920 bis 1922 auch der „Grazer Montagszeitung“, 1921 Deutschlandreise, 1923 Verehelichung mit Maria Assmann, 1927 und 1931 Mitarbeit bei einer Schweizer Zeitung.
Erzählungen und Feuilletons erscheinen in amerikanischen Zeitungen. Es folgt die Präsidentschaft im Verein „Volkskraft“, von 1935 bis 1938 ist Hoffer Theaterkritiker bei der „Kleinen Zeitung“, von Ende 1934 bis Februar 1938 Mitarbeiter bei der „Kastner & Öhler-Zeitung“. Nach dem „Anschluss“ kurzzeitig im Gefängnis; ab 1939 Beamter der Reichsstatthalterei, Beitritt zur NSDAP, aber eher monarchistisch orientiert; Verleihung des Peter-Rosegger-Literaturpreises (1955).
Hoffer veröffentlichte u.a. Merlin. Ein Märchen (1919), Der blaue General. Ein Buch aus dem alten Österreich (1921), Griechenland. Hamlet. Goethe. Sozialitäten (1922), Das Dietrich-Spiel. Ein dramatisches Gedicht (1924), Unser Erzherzog Johann. Ein Lebens- und Sittenbild aus alter Zeit (1934) .

Text: Franz Nabl Institut, Graz (Juni 2017)     Text drucken

Bestandsrecherche Eduard Hoffer in der Datenbank
"Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich"