Angelika von Hörmann, Schriftstellerin, geb. am 28. 4. 1843 in Innsbruck, gest. am 23. 2. 1921 ebenda. Die einzige Tochter des Universitätsprofessors Mathias Geiger und der Henriette von Benz, kam nach dem frühen Tod ihrer Eltern - die Mutter starb 1849, der Vater 1858 - in die Obhut einer Tante. Sie erhielt Privatunterricht und fand in Ludwig von Hörmann ihren ersten literarischen Förderer. 1865 heiratete sie ihn, zog mit ihm 1872 nach Klagenfurt und 1873 nach Graz. Dort pflegte das Ehepaar freundschaftliche Kontakte zu Peter Rosegger. Seit 1877 lebte sie mit ihrer Familie - sie gebar zwischen 1865 und 1875 fünf Kinder, wovon zwei im Kindesalter starben - wieder in Innsbruck. Sie wurde 1903 als erste Frau in den Tiroler Zensurbeirat berufen, dem sie bis 1917 angehörte. In dieser Funktion hatte sie maßgeblichen Anteil daran, ob in Tirol ein Stück zur Aufführung zugelassen wurde.
Hörmann trat erstmals 1863 unter dem Dichternamen "Angelica" in der von Ludwig von Hörmann und Hans von Vintler herausgegebenen Anthologie "Frühblumen aus Tirol" mit lyrischen Proben an die Öffentlichkeit. Zum großen Freundeskreis des Ehepaars Hörmann gehörten u. a. Balthasar Hunold, Julius von Ficker, Martin Greif, Rudolf Greinz, Adolf Pichler, Karl Schönherr und Christian Schneller, Anton von Schullern. Hörmann veröffentlichte u. a. Die neue Mühle. Eine Gnadenwalder-Geschichte (1866), Grüße aus Tirol. Gedichte (1869), Die saligen Fräulein. Episches Gedicht (1876), Oswald von Wolkenstein. Erzählendes Gedicht (1890) und Auf stillen Wegen. Neue Gedichte (1907).