Ferdinand von Hochstetter, Geologe, Paläontologe und Forschungsreisender, geb. am 30. 4. 1829 in Esslingen (Baden-Württemberg), gest. am 18. 7. 1884 in Oberdöbling (Wien). Hochstetter studierte Theologie und Naturwissenschaften an der Universität Tübingen, kam nach der Promotion 1852 auf einer Studienreise nach Wien und trat dort in die Geologische Reichsanstalt ein. 1856 habilitierte er sich an der Universität Wien für Geologie, nahm von 1857 bis 1859 an der Weltumsegelung der Fregatte "Novara" teil und führte geologische Untersuchungen durch. In Neuseeland trennte er sich von der Expedition, kehrte neun Monate später nach Wien zurück und modernisierte als Professor der Mineralogie und Geologie die Lehre am Polytechnischen Institut, der späteren Technischen Hochschule Wien. Weitere Reisen führten ihn nach Konstantinopel zur Vorbereitung der türkischen Eisenbahn (1869) und an den Ural zur Planung der Transsibirischen Bahn (1872).
1862 erfolgte seine Aufnahme an die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina. Hochstetter war 1874/1875 Rektor der Technischen Hochschule Wien, wurde 1876 erster Intendant des Naturhistorischen Hofmuseums und gliederte dem dortigen Naturalien- und Mineralienkabinett eine anthropologisch-ethnographisch-prähistorische und Botanische Abteilung an. 1881 legte er seine Professur nieder. Hochstetter gründete die "Anthropologische Gesellschaft" und die "Prähistorische Kommission" der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und wurde 1884 in den Ritterstand erhoben. Zu seinen Hauptwerken zählt der Leitfaden der Mineralogie und Geologie (1876).