Hermann Hesse (Pseudonym: Emil Sinclair), Schriftsteller, geb. am 2. 7. 1877 in Calw (Württemberg), gest. am 9. 8. 1962 in Montagnola bei Lugano (Tessin). Der Sohn eines Missionspfarrers absolvierte eine Lehre zum Kaufmann und arbeitete als Buchhändler und Antiquar in Basel. Ab 1904 lebte er als freier Schriftsteller in Gaienhofen am Bodensee, gab zwischen 1907 und 1912 gemeinsam mit Ludwig Thoma die liberale Zeitschrift "März" heraus und unternahm 1911 eine Reise nach Indien. 1912 übersiedelte er nach Ostermunden bei Bern. Während des Ersten Weltkriegs arbeitete er für das Rote Kreuz und die Kriegsgefangenenfürsorge, redigierte die "Deutsche Internierten Zeitung" und gab 22 Bände der "Bücherei für deutsche Kriegsgefangene" (1918/1919) heraus. 1923 erhielt er die Schweizer Staatsbürgerschaft und lebte in Montagnola. Er war u. a. mit Hugo Ball, André Gide und Thomas Mann befreundet. Hesse, der die Tradition des deutschen Bildungs- und Erziehungsromans fortsetzte, zählt zu den meistgelesenen deutschen Autoren der Welt.
Zu Hesses wichtigsten Veröffentlichungen zählen u. a. die Romane Peter Camenzind (1904), Unterm Rad (1906), Demian (1919), Klingsors letzter Sommer (1920), Siddhartha (1922), Der Steppenwolf (1927), Narziß und Goldmund (1930) und Das Glasperlenspiel (1943). Seine "Sämtlichen Werke" in 22 Bänden wurden zwischen 2001 und 2007 herausgegeben. Er wurde mit dem Literaturnobelpreis (1946), dem Orden Pour le mérite für Wissenschaft und Künste (1954) sowie dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (1955) ausgezeichnet.