Carl Gustav Heräus, Numismatiker und Dichter, geb. 1671 in Stockholm, gest. am 6. 11. 1725 in Veitsch (Steiermark). Heräus besuchte ab 1686 das Stettiner Gymnasium, studierte dann Rechtswissenschaften in Frankfurt an der Oder, Gießen und Utrecht, unternahm mehrere Reisen, u. a. 1692 nach Paris, und begab sich dann für ein Jahr in ein Kloster nach Hamburg. Dann war er bis 1709 Domherr am Lutheranischen Stift in Hamburg, ging nach Wien, konvertierte zum katholischen Glauben, trat als Antiquar in die Dienste des Kaisers Joseph I. sowie des Kaisers Karl VI. ein und sammelte über 3000 Medaillen. Zudem führte er eine umfangreiche Korrespondenz mit Prinz Eugen von Savoyen und Gottfried Wilhelm Leibniz und arbeitete mit Johann Bernhard Fischer von Erlach zusammen. 1719 verlor er sein Vermögen bei Investitionen in den Kupferbergbau in der Steiermark. Heräus war auch als Dichter, Grammatiker, Naturforscher und Theologe tätig. Er veröffentlichte u. a. Gedichte (1721).