Anna Hensler, Schriftstellerin, geb. am 19. 6. 1878 in Bregenz, gest. am 14. 4. 1952 in Klaus (Vorarlberg). Die Tochter des Bregenzer Arztes Josef Hensler übersiedelte im Alter von fünf Jahren nach Marienbad. Nach dem frühen Tod des Vaters kehrte sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Hedwig nach Bregenz zurück. 1895 ging die Familie nach Feldkirch und im April 1945 zog Hensler mit ihrer Schwester nach Klaus. Ihr literarisches Debüt gab sie 1901 mit der Erzählung Das Vorarlberger Oberland in der Zeitschrift "Deutscher Hausschatz". Bekannt wurde sie durch die Novelle Die Hohenems, eine Mähre aus dem 12. Jahrhundert, die 1904 im Verlag Unterberg in Feldkirch erschien. Neben Jugendliteratur - besonders erfolgreich war die Erzählung Frankreichs Lilien, die Schicksale der Kinder Ludwig XVI. (1904), die eine Auflage von 37.000 Stück erreichte - verfasste Hensler auch historische Arbeiten, die sich durch quellenmäßige Forschungen auszeichnen, u. a. veröffentlichte sie 1910 eine Biographie über Josef Sigmund Nachbauer.
Gemeinsam mit ihrer Schwester Hedwig Watzenegger sammelte Hensler, angeregt durch Hermann Sander, Sagen, Legenden sowie Brauchtum und übertrug Lieder und Weisen der Vorarlberger Dichter Rudolf von Ems und Hugo von Montfort. Hensler publizierte u. a. in "Alemania", "Feierabend", "Hochland" und der "Vorarlberger Landeszeitung". Zu ihren Werken zählen Mein Vaterland, mein Österreich, Der letzte Odem des alten Brigantium (1946) und Utz von Hohensax (1948).