Joseph ("Pepi") Hellmesberger junior, Dirigent und Komponist, geb. am 9. 4. 1855 in Wien, gest. am 26. 4. 1907 ebenda. Hellmesberger wurde am Wiener Konservatorium zum Violinisten ausgebildet und trat bereits als Achtjähriger bei einem öffentlichen Konzert auf. 1873 wurde er an das Hofopernorchester, ein Jahr später als Konzertmeister an die komische Oper engagiert. Nach seiner dreijährigen militärischen Dienstleistung beim Infanterie-Regiment Nr. 4 war er ab 1878 Soloviolinist und Professor für Violine am Wiener Konservatorium. Später wurde er Ballettmusikdirektor der k. k. Hofoper. 1900 zum Hofkapellmeister ernannt dirigierte er von 1901 bis 1903 als Nachfolger Gustav Mahlers die Wiener Philharmoniker. Im Winter 1904/1905 arbeitete er als Hofkapellmeister in Stuttgart.
Er komponierte zehn Operetten, u. a. Der Graf von Gleichen (1880), Der schöne Kurfürst (1886), Das Orakel (1889) und Wien bei Nacht (1905), die zwischen 1880 und 1906 in Wien, München und Hamburg zur Aufführung gelangten. Zudem schrieb er die Ballettoper Fata Morgana (1886) sowie viele Kirchenmusik-, Violin- und Tanzstücke.