Hermann Heller, Bildhauer und Maler, geb. am 22. 8. 1866 in Wien, gest. am 8. 6. 1949 in Klagenfurt. Heller schloss 1895 sein Studium der Medizin mit der Promotion ab, studierte ab 1889 auch Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien und wurde dann von der Marine als Linienschiffsarzt eingesetzt. 1897 wurde er nach Kreta versetzt, zog sich eine Typhuserkrankung zu und unterrichtete später Anatomie an der Kunstgewerbeschule in Wien. Er unternahm zahlreiche Reisen, u. a. nach Paris, Brüssel, London und München, habilitierte sich 1903 an der Technischen Hochschule für Anatomie, studierte Bildhauerei und lehrte ab 1906 Anatomie für Künstler an der Akademie. 1911 wurde er außerordentlicher, 1928 ordentlicher Professor und unterrichtete mehrere Generationen bildender Künstler, z. B. Egon Schiele und Rudolf Hausner.
Er veröffentlichte u. a. Grundformen des menschlichen Antlitzes (1903) und Proportionstafeln zur menschlichen Gestalt (1914), schuf über 500 künstlerische Werke, z. B. Porträts, Landschafts- und Aktzeichnungen, Medaillen und Büsten.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Januar 2009)    Text drucken

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