Franz Heger, Musealbeamter, geb. am 4. 10. 1853 in Brandeis an der Adler (Böhmen), gest. am 23. 7. 1931 in Wien. Heger entstammte einer Prager Baumeisterfamilie. Er studierte an der Technischen Hochschule in Wien und an der Universität Geologie und Paläontologie, hörte auch Vorlesungen an der Orientalischen Akademie.1878 bis 1919 arbeitete er am Naturhistorischen Museum in Wien, zuerst als Kustos, seit 1884 al Direktor der anthropologisch-ethnographischen Abteilung. Der Aufbau der anthropologisch-ethnographischen Sammlungen des Kaiserhauses, denen er im Laufe seiner Tätigkeit auch die Sammlungen des Erzherzog Franz Ferdinand eingliederte, war seine Lebensaufgabe. Heger, den ausgedehnte Reisen durch ganz Europa, dann aber auch nach Transkaukasien und Turkestan, später nach Französisch Hinterindien, Indonesien (insbesondere Java und Bali) und Südamerika führten, baute die aus kleinen Anfängen erwachsene Wiener Sammlung zu einer der bedeutendsten Europas aus und ermöglichte durch seine Arbeit, daß die bescheidene ethnographische Sammlung des Naturhistorischen Museums zu einem selbständigen Museum für Völkerkunde werden konnte. Seit 1878 Mitglied der Anthropologischen Gesellschaft deren Sekretär und bis 1899 Redakteur der "Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien", seit 1906 Vizepräsident, seit 1878 Ehrenmitglied der Geographischen Gesellschaft. Er wurde vielfach geehrt und ausgelacht, u. a. mit dem Ehrendoktortitel der Universität Hamburg. Heger veröffentlichte u. a. Alte Metalltrommeln aus Südostasien (1902) in zwei Bänden.