Heinrich Harrer, Alpinist, Forschungsreisender, Geograph und Schriftsteller, geb. am 6. 6. 1912 in Hüttenberg (Kärnten), gest. am 7. 1. 2006 in Friesach (Kärnten). Harrer absolvierte die Realschule, studierte Geographie und Sport an der Universität Graz und schloss sein Lehramtstudium 1938 ab. Seit 1936 war er Mitglied der österreichischen Olympiamannschaft, trat im Skisport an und wurde 1937 Weltmeister im akademischen Abfahrtslauf in Zell am See. 1938 wurde er Mitglied der NSDAP und der SS. Im selben Jahr gelang ihm gemeinsam mit Anderl Heckmaier, Fritz Kasparek und Ludwig Vörg die Erstbesteigung der Eiger-Nordwand. 1939 nahm er an der Nanga-Parbat-Expedition teil, wurde während des Zweiten Weltkriegs von den Engländern interniert und flüchtete nach Lhasa in Tibet, wo er einen Regierungsposten erhielt. Er befreundete sich mit dem Dalai Lama, den er auf der Flucht vor den Chinesen begleitete. Danach beteiligte er sich an Expeditionen durch die Anden (1953), Alaska (1954) und in Neu-Guinea (1962/1963).
Zu seinen Werken zählen u. a. Sieben Jahre in Tibet. Mein Leben am Hof des Dalai Lama (1952), das eine Auflage von drei Millionen Exemplaren erreichte und in 48 Sprachen übersetzt wurde, Meine Tibet-Bilder (1953), Die weiße Spinne. Geschichte der Eiger-Nordwand (1958), Ich komme aus der Steinzeit (1963), Geister und Dämonen (1977), Geheimnis Afrika (1979) und Meine Forschungsreisen (1986). Harrer erhielt zahlreiche Ehrungen, z. B. den Professoren-Titel sowie die Goldene Medaille der Humboldt-Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst und Bildung.