Gebhard Wendelin Gunz, Pfarrer, Alpinist und Sammler, geb. am 15. 11. 1881 in Götzis-Untersdorf (Vorarlberg), gest. am 17. 7. 1956 in Feldkirch-Tisis (Vorarlberg). Gunz absolvierte das Gymnasium in Feldkirch und studierte Naturwissenschaften an der Universität Graz, wo er der katholisch-akademischen Verbindung "Carolina" beitrat. Er wechselte in das Priesterseminar in Brixen (Südtirol), war dann als Kaplan in Gisingen, Göfis und Altach tätig. Von 1915 bis 1918 diente er als Feldkurat im Ersten Weltkrieg an der Südfront, wo er im Feldspital des Malteserordens arbeitete. Ab 1919 war er Seelsorger und Pfarrer in Tisis. Gunz war zu seiner Zeit einer der besten Kenner des Landes Vorarlberg, vor allem der Bergwelt, neben einigen Erstbesteigungen in der Silvretta, bestieg er auch den Rätikon und die Zimba. Er hielt Lichtbildvorträge über seine Bergtouren in verschiedenen Orten Vorarlbergs sowie in Deutschland und Holland. 1924 trat er dem Museums- und Heimatschutzverein Feldkirch bei, stellte dem Heimatmuseum seine Sammlung alter Handfeuerwaffen sowie Hieb- und Stichwaffen zur Verfügung. Betätigte sich auch als Heraldiker und sammelte alte Stempelmarken, die über 80.000 Stück umfasste. Von 1945 bis 1956 war er Obmann des Österreichischen Alpenvereins, Sektion Vorarlberg und im selben Zeitraum Obmann des "Heimatpflege- und Museumsvereins".

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Juni 2009)     Text drucken

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