Johann Gunert (eigentlich Johann Aulehla), Lyriker und Essayist, geb. am 9. 6. 1903 in Mödritz (Modrice) bei Brünn (Mähren), gest. am 3. 10. 1982 in Wien. Ab 1905 lebte Gunert in Wien und verdingte sich nach der Matura als Assistent an einer technischen Abendschule und als literarischer Leiter der Volksbücherei Floridsdorf, bevor er 1927 Beamter an der Wiener Stadtbibliothek wurde. 1934 ehelichte Gunert die Lyrikerin Herma Besenböck, die 1949 verstarb. Von 1936 bis 1938 veröffentlichte er in Zeitungen und Zeitschriften Lyrik, danach enthielt er sich aus Protest gegen das NS-Regime weiterer Veröffentlichungen. Nachdem er 1942 als Funker in die Deutsche Wehrmacht einberufen worden war, geriet er 1944 in Frankreich in Kriegsgefangenschaft. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war Gunert Lektor für Kultur und Volksbildung in Wien und Mitarbeiter beim Österreichischen Rundfunk. Besonders mit seinem Werk Das Leben des Malers Vincent van Gogh. Eine Dichtung in siebzig Ereignissen (1949) errang er auch außerhalb Österreichs Anerkennung und Erfolg. 1959 wurde ihm der Berufstitel Professor verliehen. Gunert verstand sich stets als Lyriker, er erhielt 1956 den Österreichischen Staatspreis, 1961 den Trakl-Preis und 1978 den Grillparzer-Preis.