Ernst Gundacker, Sänger, Korrepetitor, Kapellmeister, Komponist, geb. 14. 9. 1898, gest. 19. 3. 1981, erwählte nach zweijährigem Jus-Studium die Musik zu seinem Beruf. Sein erstes Engagement bestritt er als Korrepetitor des Metropoltheaters im Wiener Prater im Sommer 1919. Hierauf trat er als Tenor 1919/20 am Stadttheater in Iglau und 1929/21 an den Neuen Wiener Volksbühnen (den Arbeiterheimen in Ottakring und Favoriten) auf. Als Kapellmeister wirkte er im Sommer 1925 am Lustspieltheater Wien und anschließend an der Wiener Volksoper. Danach trat er in Konzerten wieder als Sänger, vor allem aber als Liedbegleiter auf. Daneben wirkte Gundacker am Sender „Radio Hekaphon“ und kam so nach der Gründung der RAVAG zum österreichischen Rundfunk, wo er große Popularität erlangte. 1929 wurde er außerdem zum musikalischen Leiter der Opernschule des Konservatoriums Lutwak-Patonay (heute Prayner-Konservatorium) berufen. Später gründete er ein eigenes Opernstudio, mit dem er laufend Aufführungen von Opern und Operetten in den Wiener Volksbildungshäusern, insbesondere im Volksheim Ottakring, veranstaltete.