Karl Gründorf, Schauspieler und Dramatiker, geb. am 1. 5. 1831 in Riegersdorf (Steiermark), gest. am 26. 7. 1906 in Wien. Gründorf studierte Rechtswissenschaften in Wien, wandte sich jedoch dann dem Theater zu und wirkte als Schauspieler in Linz, Salzburg, Ischl und Pressburg. Von 1854 bis 1856 war er am Carl-Theater in Wien engagiert und ab 1858 als Theaterdichter und Schauspieler an der Josephstädter-Bühne. Ab 1859 war Gründorf Mitarbeiter der Wiener Vorstadtzeitung, in der sein Roman Der Fluch der Geburt abgedruckt wurde. 1860 zog er sich von der Bühne zurück und wirkte neben einem Posten bei der Bahn als von Ludwig Anzengruber angeregter Theaterdichter. 1885 wurde Gründorf pensioniert und war von 1885 bis 1890 Gemeindevertreter im Wiener Vorort Fünfhaus. Von seinen Volksstücken, Lebens- und Charakterbildern wurden u. a. Ein Guldenzettel (1862), Ein Freund, wie er sein soll (1869), Ein Opfer der Konsuln (1873), Ein Nihilist (1874), In der Einöd (1884), Überall Protektion (1885) und Sieben Todsünden der Wiener (1887) aufgeführt.