Severin Matthias Grill, Priester und Theologe, geb. am 12. 2. 1893 in Markt Piesting (Niederösterreich), gest. am  28. 5. 1975 im Stift Heiligenkreuz. Als Sohn der Winzer und Kleinbauern Josef und Franziska Grill geboren, absolvierte er von 1907 bis 1914 das Gymnasium in Wiener Neustadt. 1914 trat er in das Noviziat des Stiftes Heiligenkreuz ein. Zwischen 1915 und 1917 studierte er in Heiligenkreuz und anschließend bis 1921 an der Universität Innsbruck. 1919 wurde er zum Priester geweiht, promovierte 1921 mit einer ordensgeschichtlichen Arbeit und unterrichtete bis 1922 am Gymnasium in Wiener Neustadt. 1922 wurde er als Professor für Altes Testament und orientalische Sprachen an das Institutum Theologicum in Heiligenkreuz berufen. Jahrzehntelang leitete er dort auch die Stiftsbibliothek und war von 1940 bis 1946 zugleich Pfarrer von Sittendorf. Grill forschte nach dem Beispiel der Kirchenväter und der Lehre des Heiligen Thomas von Aquin. Seine frühe Forschung galt der Gewitter-Theophanie im Alten Testament. 1930 wurde er Mitglied des Vereins zur Pflege der Liturgiewissenschaft in Maria Laach. Ab 1934 übersetzte er vier Bücher des Alten Testaments für die Klosterneuburger Bibelausgabe. Der dritte große Pfad in seinem exegetischen Werk sind die syrischen Fassungen des Neuen Testaments, die er übersetzt, erklärt, und mit einem Lexikon kommentiert hat. Nach dem Zweiten Vatikanum veröffentlichte er eine Reihe von populären Schriften, die das Verständnis für das Heiligen Messopfer vertiefen sollten.

Text: Stift Heiligenkreuz, Heiligenkreuz im Wienerwald     Text drucken

Bestandsrecherche Severin Matthias Grill in der Datenbank
"Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich"