Josef Greussing, Musiker und Komponist, geb. am 27. 4. 1844 in Au (Vorarlberg), gest. am 8. 12. 1908 in Mellau (Vorarlberg). Greussing absolvierte eine Schuhmacher-Lehre, erwarb sich sein musikalisches Wissen im Selbststudium und erlernte die Geige sowie verschiedene Blasinstrumente. Er leitete den Kirchenchor seiner Heimatgemeinde, engagierte sich in der Cäcilienbewegung und gründete 1871 eine Gesangsschule. Eine Zeitlang fungierte er als Bezirksvorstand des Cäcilienvereins Bregenzerwald, wo er mit Franz Xaver Moosmann zusammenarbeitete. Über ihre gemeinsamen Tätigkeiten berichteten sie im Fachblatt "Der Kirchenchor". Von 1865 bis 1877 war er Kapellmeister der Blasmusikkapelle "Musikbanda", bildete sich autodidaktisch im Orgel- und Klavierspiel weiter und war als Organist und Chorregent tätig. Er gründete mehrere Vorarlberger Musikvereine, u. a. in Au (1862), Mellau (1883) und Andelsbuch (1905). Greussing gehörte zu den Anhängern Franz Michael Felders, dessen Gedicht Die Stickerin er als volkstümliches Lied vertonte.
Zu seinen eigenen Kompositionen, für die er z. B. das Lehrbuch der Harmonielehre des Leipziger Musiktheoretikers Ernst Friedrich Richter verwendete, zählen ein Requiem, ein Trauermarsch, eine Messe, der Canisfluh-Kraxler-Marsch und der Männerchor Mein Vorarlberg nach einer Dichtung von Robert Byr.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Juni 2009)     Text drucken

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