Foto von Maria Grengg

Maria Grengg, Malerin und Schriftstellerin, geb. am 26. 2. 1888 in Stein an der Donau, gest. am 8. 10. 1963 in Rodaun bei Wien. In einer bürgerlichen Familie in der Wachau aufgewachsen, besuchte die 17jährige Maria Grengg zunächst als Hörerin die Kunstgewerbeschule Wien. Wegen ihrer künstlerischen Eignung wurde sie 1907 von Koloman Moser in die Meisterklasse der Hochschule für angewandte Kunst aufgenommen. Von 1915 bis zu Beginn der 1940er Jahre lebte sie südwestlich von Wien in Perchtoldsdorf. Später bezog sie das Haus von Hugo von Hofmannsthal im nahegelegenen Rodaun (Wien).
Sie zählte zu den ersten MitarbeiterInnen der von Adolf Luser 1923 gegründeten völkischen Zeitschrift "Der getreue Eckart", für die sie bald auch erste literarische Arbeiten schuf. Ihr kommerzieller Durchbruch mit der Veröffentlichung von Die Flucht zum grünen Herrgott (1930) - ein Roman über die Rückbesinnung auf volkstümliche Werte und ländlich bewahrte Tugenden, der zu einem Publikumsbestseller avancierte. Es folgten eine Vielzahl von Erzählungen u. a. Die Liebesinsel (1934), Der Nußkern (1937) und Romanen u. a. Feuermandl (1935), Edith ganz im Grünen. Roman für die Jugend (1937), Der Lebensbaum (1944), die ganz im Zeichen völkisch-konservativer und naturidyllischer Themen standen. Der Roman Die Kindlmutter (1938) ist ein offenes Bekenntnis zur nationalsozialistischen Ideologie. Im selben Jahr trat Grengg der NSDAP bei und änderte ihr Geburtsdatum in 1889 ab, dem Geburtsjahr Adolf Hitlers, um ihrer Loyalität zum Deutschen Reich Ausdruck zu verleihen.
Nach 1945 waren ihre "ideologischen" Romane nicht mehr gefragt, so dass sie nunmehr fast ausschließlich als Illustratorin und autobiographisch orientierte Jungendbuchautorin tätig war.
Für ihre Novellensammlung Starke Herzen wurde Maria Grengg 1937 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur geehrt. 1956 erhielt sie den Martin-Johann-Schmidt Preis der Stadt Krems. Kurz vor ihrem Tod wurde ihr 1963 der Kulturpreis des Landes Niederösterreich zuerkannt.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (September 2008)     Text drucken
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek

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