Georg Graber, Lehrer und Volkskundler, geb. am 15. 4. 1882 in Pörtschach am Wörther See (Kärnten), gest. am 27. 8. 1957 in Klagenfurt. Graber studierte Germanistik und klassische Philologie an den Universitäten Graz, Wien und Leipzig und promovierte 1905 mit der Dissertation Das Sprunghafte im deutschen Volkslied – Ein Beitrag zur Textkritik und Erklärung des Volkslieds. Von 1905 bis 1908 unterrichtete er an den Gymnasien in Klagenfurt und Villach und anschließend an der Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt, als deren Direktor er zwischen 1920 und 1926 fungierte. Dann war er als Landesschulinspektor für die Pflichtschulen und Lehrerbildungsanstalten Kärntens tätig und wurde 1942 an das Institut für Kärntner Landesforschung berufen und hielt bis 1944/1945 Lehrveranstaltungen am Institut für Volkskunde der Universität Graz. Ab 1945 war er wieder im Schuldienst tätig, ging kurz darauf in den Ruhestand und wandte sich der volkskundlichen Forschung zu. Insbesondere widmete er sich der Erforschung des Sagen- und Märchenguts und sammelte Kärntner Volksschauspiele. Seit 1909 war er Mitglied des Kärntner Geschichtsvereins und wurde 1952 zum Ehrenmitglied ernannt. Zu seinen Publikationen zählen Sagen aus Kärnten (1941), Sagen und Märchen aus Kärnten (1944), Volksleben in Kärnten (1949), Hildegard von Stein und ihre Stiftung (1952), Briccius in Heiligenblut (1950) und Kärnten. Sitte und Brauch im Jahreslauf (1949).