Ernst H. Gombrich, Kunsthistoriker, geb. am 30. 3. 1909 in Wien, gest. am 1. 11. 2001 in London. Gombrich studierte Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Wien und promovierte 1933 mit der Dissertation Giulio Romano als Architekt. Da er keine Anstellung fand, arbeitete er als Privatgelehrter sowie als Assistent des Kunsthistorikers und Psychoanalytikers Ernst Kris. 1936 emigrierte er nach London, wo er an der Bibliothek von Aby Warburg eine Anstellung fand. Während des Zweiten Weltkriegs war er für den Monitoring Service der BBC tätig und war ab 1946, zunächst als "research fellow" am Warburg Institute tätig, dem er von 1959 bis 1976 als Direktor vorstand. Unter Gombrichs Leitung wurde das Institut umstrukturiert und von einem reinen Forschungsinstitut zu einer lehrenden Institution umgewandelt. Zwischen 1950 und 1953 war er "Slade Professor of Fine Arts" an der Universität Oxford und ab 1959 "Professor of the History of the Classical Tradition" an der University of London.
Gombrich veröffentlichte u. a. Weltgeschichte von der Urzeit bis zur Gegenwart (1936) in zwei Bänden, The Story of Art (1950, dt.: Die Geschichte der Kunst, 1980), Art and Illusion: A study in the psychology of pictorial representation (1960, dt.: Kunst und Illusion. Zur Psychologie der bildlichen Darstellung, 1978), Norm and Form. Studies in the art of the Renaissance (1978, dt.: Norm und Form. Die Kunst der Renaissance, 1985), Aby Warburg: An intellectual biography (1970, dt.: Aby Warburg. Eine intellektuelle Biographie, 1981), The heritage of Apelles. Studies in the art of the Renaissance (1976, dt.: Die Entdeckung des Sichtbaren, 1987), The image and the eye: further studies in the psychology of pictorial representation (1982, dt.: Bild und Auge: neue Studien zur Psychologie der bildlichen Darstellung, 1984), Reflections on the history of art (1987, dt.: Kunst und Kritik, 1993) und Speis der Malerknaben. Zu den technischen Grundlagen von Dürers Kunst (1997).