Hermann Göhler, Historiker und Archivar, geb. am 7. 4. 1907 in Wien, gest. am 19. 1. 1944 in Berditschew (Russland). Göhler studierte an der Universität Wien, promovierte 1933 mit der Dissertation Das Wiener Kollegiat-, nachmals Domkapitel zum hl. Stephan in seiner persönlichen Zusammensetzung in den ersten zwei Jahrhunderten seines Bestandes 1365 – 1554 und legte im gleichen Jahr die Staatsprüfung am Institut für österreichische Geschichtsforschung ab. 1933/1934 war er wissenschaftlicher Sekretär am Wiener Dom- und Diözesanmuseum. Ab 1934 arbeitete er am österreichischen historischen Institut in Rom und trat 1937 in den wissenschaftlichen Dienst beim Archiv für Niederösterreich ein. 1938 wurde er vorübergehend aus dem Landesdienst entlassen, 1939 wieder aufgenommen und 1940 zur Wehrmacht einberufen. 1943 erfolgte seine Ernennung zum Archivassesor und 1944 seine posthume Ernennung zum Archivrat. Vor und während seiner Tätigkeit als Landesarchivar war Göhler mit Ordnungsarbeiten in zahlreichen Privat-, Gemeinde- und Gerichtsarchiven, teilweise im Auftrag des Archivamtes. Er arbeitete an der Herausgabe der "Wiener Universitätsmatrikel", am "Burgenland-Atlas" sowie am "Führer durch das Erzbischöfliche Dom- und Diözesanmuseum in Wien" von Felix Dworschak (1934) mit.
Zu seinen Veröffentlichungen zählen u. a. die Aufsätze "Zur Frage nach dem Vollendungsjahr des Wiener Stephansturmes" in "Unsere Heimat" (1933), "Ein Brand des Wiener Stephansturmes im Jahre 1449" im "Monatsblatt des Vereins für Geschichte der Stadt Wien" und "Kirchliche und Pfarrorganisation, Reformation und Gegenreformation" in "Das Waldviertel" (1937).