Hans Gielge, Volksliedforscher und Lehrer, geb. am 9. 6. 1901 in Gramastetten (Oberösterreich), gest. am 16. 1. 1970 in Bad Aussee (Steiermark). Gielge war von 1920 bis 1970 als Lehrer in Bad Aussee tätig, zunächst an der Knaben-Hauptschule, später als Direktor der Mädchen-Hauptschule. Daneben betätigte er sich als Sammler und Heimatpfleger, gründete den Arbeiter-Gesangsverein "Alpenklang", das "Heimatwerk Ausseerland", ein Quartett, eine Sing- und Tanzgruppe sowie eine Theatergruppe. Er war maßgeblich am Aufbau des Ausseer Heimatmuseums beteiligt, verfasste heimatkundliche Aufsätze, Filme und Rundfunksendungen. Er veröffentlichte in der Zeitschrift "Das deutsche Volkslied" und stand in Kontakt mit dem Volksliedforscher Georg Kotek sowie dem Volkstanzforscher Raimund Zoder. 1934 war Gielge beim ersten "Bäuerlichen Volksliedersingen" in Bad Ischl, das von der Radio-Verkehrs AG veranstaltet wurde, beteiligt.
Zu seinen Veröffentlichungen zählen u. a. "Rund um Aussee. Volkslieder, Jodler und Rufe aus dem Steiermärkischen Salzkammergut" (1935) und "Volkslieder, Tanzgsangln und Jodler" (1944). Postum erschien 1992 die Jodlersammlung "Klingende Berge" in einer Faksimile-Ausgabe mit Aquarellen Gielges.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Juni 2009)     Text drucken

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