Friedrich Gauermann, Maler und Graphiker, geb. am 20. 9. 1807 in Scheuchenstein-Miesenbach (Niederösterreich), gest. am 7. 7. 1862 in Wien. Er erhielt durch seinen Vater Jakob Gauermann die ersten Unterweisungen in der Kunst des Zeichnens. Die Wiener Akademie der bildenden Künste, die er mit seinem begabten älteren Bruder Carl (1804-1829) besuchte, ergänzte seine freien Naturstudien durch Schulung an den großen niederländischen Landschaftsmalern. Reisen in das Salzkammergut, nach Dresden, München (1827) und Norditalien (1838, 1849) erweiterten seine Anschauungen. Tier- und Jagdbilder begründeten seinen Ruhm. Das österreichische Kaiserhaus, der Hochadel, Kunstfreunde aus Deutschland, Frankreich, England, Italien und Russland erwarben seine Gemälde. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, brachten ihn die gesellschaftlichen Veränderungen des Jahres 1848 um einen Großteil seines Kundenkreises. Gauermann war einer der ersten Maler, denen die unmittelbare Wiedergabe der österreichischen Alpenlandschaft gelang. Das Studium der Gemälde von Ruisdael, Wouwerman und Potter wirkte auf seine künstlerischen Vorstellungen nachhaltig ein. Die dramatischen Naturstimmungen geben seinen Gemälden eine romantisch effektvolle Note. In den lavierten Rohrfederzeichnungen und in den kleinen Farbstudien der frühen 1830er oder späten 1850er Jahre dokumentiert sich die suggestive Kraft seiner künstlerischen Phantasie am besten.
Zu seinen Werken zählen u. a. Vieh geht durch den Wald (1826), Bären in wilder Gegend fallen einen Stier an (1831), Wildschweine im Walde (1831), Heimkehr aus den Alpen (1851) und Alpe im Regen (1852).