Werner Fuchs, Geologe und Paläontologe, geb. am 10. 12. 1937 in Wien, gest. am 24. 11. 1985. Fuchs wurde als erster von zwei Söhnen eines Magistratsbeamten geboren. Die Familie stammte aus dem Sudetenland, worauf er stolz war. Er besuchte zunächst das Gymnasium Vereinsgasse im zweiten Wiener Gemeindebezirk, und wechselte später in den dritten Wiener Gemeindebezirk in die Hagenmüllergasse, wo er maturierte. Er studierte Geologie und Paläontologie in Wien und fand in die Wissenschaft durch die Dissertation Geologischer Bau und Geschichte des Ruster Berglandes bei den Professoren Eberhard Clar und Otmar Kühn.
Mit dem Jahre 1962 trat er in die Geologische Bundesanstalt ein und wurde der Erdölabteilung unter Rudolf Grill zugeteilt. Von diesem eingeführt und ihm zugetan, begann er mit Kartierungen in der Molasse Nieder- und Oberösterreichs, verbunden mit einer intensiven Bemühung um die Quartärgeologie und weiterer Vertiefung in die Mikropaläontologie. Bald erwachte auch sein Interesse an Triasforaminiferen, namentlich am frühen Plankton. Als kartierender Geologe erwanderte er im Frühjahr und Herbst die Landschaft, er empfand Molasse und Quartär als dreidimensionale geologische Körper, und Abgrenzungen an der Oberfläche als Ausbißlinien von Trennflächen der Tiefe. Teils allein, teils zusammen mit Koautoren erstellte er anhand seiner Ausarbeitungen in rascher Folge in den letzten Jahren die Blätter 1 : 50.000 Perg (34), Mautern (37), Krems (38), Wien (59), Bruck a. d. Leitha (60), Hainburg (61), Neusiedl am See (79) und Ottenschlag (36), vor allem aber 1 : 200.000 "Wien und Umgebung" mit zwei bereits gedruckten, wertvollen Nebenkarten für die geplanten Erläuterungen. Er war auch tätig bei der Erstellung der Geologischen Karte von Kuwait und der zugehörigen Erläuterungen.
Für die Jahrgänge 1972 und 1973 war er gemeinsam mit Frau Gerda Woletz, der er sehr verbunden war, für die Redaktion der Veröffentlichungen tätig. Für das Buch "Der Geologische Aufbau Österreichs" war er ein wichtiger Beitragender, namentlich im regionalen Teil. Er übernahm gegen Widerstände von außen mehrere Kapitel.
Sowohl bei seiner Befassung mit dem Quartär als auch bei jener mit der Molassezeit sah er sich als einen, gegen Widerstand etablierter Lehrmeinungen ankämpfenden Vorausdenker, mit dem sich kaum einer auseinandersetzen wollte oder durfte, bzw. den man nicht verstand (und kaum zitierte). Sein fachlicher Kontakt zur Kollegenschaft, über einen sehr kleinen Freundeskreis hinaus, erfolgte in den letzten Jahren fast nur durch die wissenschaftliche Literatur. Wenn auf seine Ansichten nicht eingegangen wurde, so war es für ihn ein verweigertes Gespräch.