Gerhard Fritsch, Schriftsteller, geb. am 28. 3. 1924 in Wien, gest. am 22. 3. 1969 ebenda (Freitod). Fritsch maturierte 1942, wurde anschließend zum Arbeitsdienst eingezogen und kam als Funker einer Transportfliegergruppe nach Norwegen, Finnland und an die Ostfront. 1945 kehrte Fritsch nach Wien zurück, begann 1946 ein Studium der Germanistik und publizierte Lyrik in Otto Basils Literaturzeitschrift "Plan". Dann war er Redakteur bei Hermann Hakels Zeitschrift "Lynkeus" und veröffentlichte regelmäßig Gedichte in Zeitschriften, Anthologien und Zeitungen. Seit 1951 war Fritsch als Bibliothekar bei den Städtischen Büchereien der Stadt Wien angestellt und wirkte bis Ende 1958 an der Bibliothekarsausbildung mit, zudem war er Redakteur der "Wiener Bücherbriefe".
1956 erschien sein Erfolgsroman Moos auf den Steinen, der 1968 von Georg Lhotsky verfilmt wurde. Ab 1959 lebte Fritsch als freier Schriftsteller, arbeitete als Redakteur bei der Literaturzeitschrift "Wort in der Zeit" und deren Nachfolger "Literatur und Kritik", war als Außenlektor für Verlage, u. a. den Otto Müller Verlag in Salzburg und Stiasny in Graz tätig. 1967 erschien der Roman Fasching, der von der Kritik eher ablehnend aufgenommen wurde.
Zu seinen Veröffentlichungen zählen die Gedichtbände Zwischen Kirkenes und Bari (1951), Lehm und Gestalt (1954) und Der Geisterkrug (1958). Gemeinsam mit Otto Breicha gab er die Anthologien "Finale und Auftakt" (1964) und "Aufforderung zum Misstrauen" (1967) sowie die Literaturzeitschrift "Protokolle" heraus. Fritsch erhielt u. a. den Förderungspreis der Stadt Wien (1954), den Förderungspreis des Österreichischen Staatspreises für Lyrik (1956), den Theodor-Körner-Preis (1956) und den Förderungspreis des Österreichischen Staatspreises (1957).