Käthe (Kate) Freyhan, geb. Levi 1909 in Altona (heute Stadtteil von Hamburg), gestorben 1998 im englischen Bedford/Bedfordshire, Musikschullehrerin, Chorleiterin, war die Tochter einer gläubigen jüdischen Familie. Sie studierte deutsche Literatur und Französisch mit dem Ziel, Gymnasiallehrerin zu werden, konnte aber ihr Lehramtsexamen aufgrund der repressiven Politik der Nazis nicht mehr ablegen. So unterrichtete sie ab 1934 an der Mädchenschule der jüdischen Gemeinde das Fach jüdische Religion und auch (fachfremd) Musik. 1937 heiratete sie Hans Walter Freyhan. Nach ihrer Emigration 1939 sicherte sie die finanzielle Existenz der Familie zunächst dadurch mit ab, dass sie Flüchtlingskinder in ihr Haus aufnahm und betreute, bis deren Verwandte eingetroffen waren.
In Bedfordshire lehrte sie später Blockflöte an der Musikschule und baute sich zudem eine Existenz als Chorleiterin für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchöre auf. Außerdem unterrichtete sie an verschiedenen Privatschulen und führte hier auch Blockflötenunterricht in ihren Musikunterricht an den allgemeinbildenden Schulen ein. Obgleich sie ihre deutsche Lehrerinnenausbildung nie hatte abschließen können und auch keine formale Ausbildung als Musiklehrerin erworben hatte, erhielt sie schließlich eine Vollzeitanstellung als beratende Musiklehrerin für Grundschulen. Mit ihren vielfältigen musikpädagogischen Tätigkeiten beeinflusste Kate Freyhan die musikalische Ausbildung und das kulturelle Leben in Bedford dauerhaft.

Text: Universität Salzburg (Mai 2015)     Text drucken

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