Walther Fresacher, Lehrer und Lokalhistoriker, geb. am 30. 10. 1884 in Gmünd (Kärnten), gest. am 22. 9. 1982 in Klagenfurt. Fresacher studierte Geschichte und Geographie an der Universität Wien und wandte sich dem Lehrberuf zu. Durch seine Dissertation über ein Thema der Geschichte Bambergs in Kärnten hatte er früh Kontakt mit dem Stadtmuseum Villach. Nach kurzen Zwischenstationen in Graz und St. Paul lehrte er von 1910 bis 1934 (Zwangspensionierung aus politischen Gründen) und von 1938 bis 1945 als Professor am Villacher Realgymnasium. Daneben arbeitete er im Vorstand des Villacher Museumsvereins mit und betreute das Villacher Stadtarchiv, dessen Urkundensammlung er durch Regesten erschloss. Erste historische Veröffentlichungen Fresachers waren Beiträge zur Stadtgeschichte von Villach in den Jahresberichten des Gymnasiums. Die erzwungenen beruflichen Zwangspausen ließen ihn zu einem der fruchtbarsten Kärntner Landeshistoriker werden, der die Quellen mit großer Gewissenhaftigkeit auswertete. Sein Hauptwerk wurde die fünfteilige Rechtsgeschichte des Kärntner Bauernstandes. Nach 1945 übersiedelte er nach Klagenfurt, wo er im Kärntner Landesarchiv forschte. Weiterhin schrieb er Beiträge zur Villacher Stadtgeschichte und erstellte eine Sammlung von Urkundenauszügen aus auswärtigen Archiven für das Villacher Stadtmuseum.
Er verfasste ca. 250 wissenschaftliche und heimatkundliche Schriften. Die bevorzugten Themen Fresachers waren Fragen der Landesgeschichte im Allgemeinen, das Rechtsleben im Lande, die bäuerlichen Lebensformen, Handel und Gewerbe in Kärnten, die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse der Bevölkerung, aber auch das Land erschütternde Katastrophen und Unglücksfälle sowie kirchengeschichtliche Fragen. Fresacher wurde mit dem Ehrenring der Stadt Villach (1960), der Goldenen Medaille der Landeshauptstadt Klagenfurt (1974) ausgezeichnet, war Ehrenmitglied der Universität Innsbruck (1954) sowie des Geschichtsvereins für Kärnten.