Wilhelm Frass, Bildhauer, geb. am 29. 5. 1886 in St. Pölten (Niederösterreich), gest. am 1. 11. 1968 in Wien. Frass besuchte die Zeichen- und Modellierschule bei Anton Břenek an der Wiener Kunstgewerbeschule und studierte bei Hans von Bitterlich an der Akademie der bildenden Künste. Er wurde mit dem Rompreis ausgezeichnet und diente während des Ersten Weltkriegs als Frontsoldat. 1919 erhielt er ein Staatsatelier im Prater und debütierte bei einer Ausstellung der Wiener "Secession", deren Mitglied er von 1919 bis 1939 war. Seit 1939 war er Mitglied des Wiener Künstlerhauses und zwischen 1934 und 1938 Präsident des Künstlerverbandes österreichischer Bildhauer. Ab 1938 leitete er die Wiener Kunst- und Modeschule und fungierte als Sachberater für Bildhauerei im Kulturamt. Als Mitglied der NSDAP verlor er 1945 seine Posten und war nach 1963 wegen eines Schlaganfalls nicht mehr künstlerisch tätig.
Zu seinen bildhauerischen Arbeiten in Bronze, Marmor und Wachs zählen Kriegerdenkmäler in Säulenform, z. B. in Melk (1926), Schwertberg (1927) und St. Pölten (1928), Plastiken für das Wiener Heldendenkmal im äußeren Burgtor (1934), überlebensgroße Skulpturen, Kleinplastiken, Medaillen und Porträts sowie die Bronzeskulptur Schreitender Jüngling im Karl-Seitz-Hof in Wien. Frass wurde u. a. mit dem Großen österreichischen Staatspreis (1936), der Großen Goldenen Ehrenmedaille des Künstlerhauses (1942), dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1961) und dem Ehrenring der Stadt St. Pölten ausgezeichnet.