Josef Frank, Architekt und Designer, geb. am 15. 7. 1885 in Baden bei Wien, gest. am 8. 1. 1967 in Stockholm. Frank besuchte das Polytechnikum in Wien, studierte an der Technischen Hochschule und arbeitete als freischaffender Architekt vielfach mit Oskar Wlach zusammen, mit dem gemeinsam er das Kunstgewerbehaus "Haus und Garten" leitete, das Möbel herstellte. 1914 bis 1925 unterrichtete er an der Wiener Kunstgewerbeschule, war in Kontakt mit dem "Wiener Kreis" um Otto Neurath und arbeitete 1925 u. a. mit Josef Hoffmann, Peter Behrens und Oskar Strnad im Österreich-Pavillon bei der Internationalen Kunstgewerbeausstellung in Paris zusammen. 1930 bis 1933 hatte er die Leitung bei der Erbauung der "Internationalen Werkbundsiedlung" inne. Nach den Februar-Aufständen emigrierte er 1934 nach Schweden, wo er bis 1961 für die Firma Svensk Tenn in Stockholm als Designer tätig war.
Zu seinen Werken zählen das Museum für ostasiatische Kunst in Köln, zahlreiche Wohnhausanlagen für die Gemeinde Wien, u. a. der Winarskyhof (1924-1926) und der Leopoldine-Glöckel-Hof (1931-1932) sowie Entwürfe für Möbel und Inneneinrichtungen. Er veröffentlichte Architektur als Symbol (1930) und Internationale Werkbundsiedlung (1932). Frank wurde mit dem Preis der Stadt Wien für angewandte Kunst (1960) und dem Großen österreichischen Staatspreis für Architektur (1965) ausgezeichnet.