Hans Flesch-Brunningen (Pseudonym: Vincent Brunn), Schriftsteller, geb. am 5. 2. 1895 in Brünn, gest. am 1. 8. 1981 in Bad Ischl. Flesch-Brunningen studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien, nahm als Einjährig-Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil und promovierte 1919. Anschließend arbeitete er als Bankbeamter und Rechtsanwaltanwärter, ging 1928 nach Berlin und unternahm Reisen nach Italien und Frankreich. Er publizierte in den expressionistischen Zeitschriften "Pan" und "Die Aktion". 1933 emigrierte er über Holland nach England, wo er sich zunächst mit Gelegenheitsarbeiten durchschlug. 1939 wurde er als "enemy alien" interniert und erhielt 1940 eine Anstellung im German Service der British Broadcasting Company, für die er bis 1958 tätig war. Er begründete den Club 43 und fungierte von 1953 bis 1958 als Vorsitzender des P.E.N.-Zentrums deutscher Autoren im Ausland. 1963 ging er nach Wien zurück und heiratete 1972 die Schriftstellerin Hilde Spiel. Er veröffentlichte u. a. die Romane Auszug und Wiederkehr (1929), Alkibiades (1936), Die Teile und das Ganze (1969), Die Frumm (1979), die Novellenbände Das zerstörte Idyll (1917), Balthasar Tipho. Eine Geschichte vom Stern Karina (1919), den Erzählband Gegenspiel (1920) sowie Vertriebene. Von Ovid bis Gorguloff (1933). Flesch-Brunningen übersetzte Werke von William Somerset Maugham und Robert Louis Stevenson. Seine Lebenserinnerungen wurden 1988 unter dem Titel "Die verführte Zeit" herausgegeben.