Johann Fercher von Steinwand (Pseudonym für J. Kleinfercher), Schriftsteller, geb. am 22. 3. 1828 in Steinwand bei Wildegg im Mölltal (Kärnten), gest. am 7. 3. 1902 in Wien. Fercher ging in St. Georgen zur Schule und arbeitete, bevor er das Gymnasium in Klagenfurt besuchte, als Viehhirte. 1849 begann er Rechtswissenschaften und Philosophie in Graz und Wien zu studieren. Anschließend lebte er als Privatgelehrter in Wien und war 1852 bis 1857 Gasthörer an der Universität Wien, wo er Vorlesungen über Geschichte, Geographie, klassische Philologie und Kunstgeschichte hörte. Seit 1862 lebte er in Perchtoldsdorf (Niederösterreich) und übersiedelte 1879 nach Wien. 1891 bis 1893 führte er den Vorsitz in der deutschen Gesellschaft für Literatur "Iduna". Fercher bemühte sich, in der Tradition Kleists und Grabbes ein deutsches Nationaldrama zu schaffen.
Er schrieb die Tragödie Dankmar (1867), das satirische Gedicht Gräfin Seelenbrand (1874), Deutsche Klänge aus Österreich (1881) und Johannisfeuer (1898). In seinen postum erschienenen "Sämtlichen Schriften" (1903) sind die Dramen Drahomira und König Chunrad enthalten, die jedoch Fragmente geblieben sind.